Es gibt sie, diese ganz besondere Verbindung zwischen zwei Menschen, die sich allerdings noch nie begegnet sind: ein Austausch von unterstützenden und heilsamen Worten bis hin zum herzhaften gemeinsamen Lachen am Telefon. Echte Freude und Mitgefühl.
Meron @huasmom (Instagram), ist ein echter Herzmensch und ich freue mich so sehr, euch heute einen kleinen Einblick in ihr Familienleben zu ermöglichen.
Außerdem finde ich es einfach zu spannend wie unterschiedlich es aussehen kann, wenn Montessori einfach gelebt wird ob nun mehr oder weniger:
Liebe Meron, könntest du kurz ein wenig über dich und deine Familie erzählen – wer, wo und wie viele davon?
Ja,
gern. Also - wir, das sind mein Mann und ich und unsere drei Kinder.
Wir haben uns vor 16 Jahren in Flensburg kennengelernt. Dort ist unsere
erste Tochter (Zoé) geboren. Einige Zeit später sind wir nach Hamburg gezogen,
wo unsere zweite Tochter (Ava) geboren wurde. Und nun leben wir in Berlin.
Hier ist unser Sohn (Theo) zur Welt gekommen. Unsere Kinder sind mittlerweile
12, 6 und 2 1/2 Jahre.
Drei
wunderbare Kinder mit so verschiedenen Ansprüchen an das Leben und den
Alltag – vom Töpfchen über Schulanfang bis hin zum Liebesbrief, wie
machst du das bloß?
Oh ja. Sie sind alle drei so unterschiedlich.
Zum
einen, wie du sagst, in ihrer jeweiligen, altersbedingten Phase und zum
anderen - vor allem in ihrem Wesen. Und das kennen wir Eltern
bestimmt alle. Ab mehr als einem Kind ist es unter anderem eine große
Challenge die unterschiedlichen Bedürfnisse des jeweiligen Kindes zu
erkennen. Für mich ist dies meine wichtigste Aufgabe als Mama und
gleichzeitig größte Herausforderung, die Achtsamkeit in Bezug auf die
Bedürfnisse unserer Kinder.
Und dann sind da die Abschiede der
jeweiligen Phasen. Diesen Sommer hatten wir die volle Dosis.. Alle drei
hatten Verabschiedungen und jeder startete einen Neubeginn. Da war von
Einschulung, Eingewöhnung, Windelfrei, weiterführende Schule, allein mit
der Straßenbahn fahren alles dabei. Wir sind unglaublich glücklich,
dass alle drei es so wunderbar und gelassen machen. Aber ich sag dir,
mein Mamaherz sprang mit lachendem und weinendem Auge im Dreieck. Jetzt
beruhigt sich gerade alles wieder und wir haben unseren Rhythmus
gefunden.
Womit beschäftigen sich deine Kinder derzeit am liebsten, welche Themen interessieren sie und was spielt ihr gemeinsam?
Die
Mädels werken, bauen, basteln, malen und hören viel Hörbücher dabei.
Zoé trifft sich mit Freunden zum skaten und inliner fahren oder liest
oft auch einfach ein Buch (am liebsten da, wo ich gerade bin) und
natürlich ist das Thema Jungs und Schmetterlinge im Bauch ganz aktuell.
Ava spielt gern mit Lego, hört dabei in hoher Lautstärke die Lieder von
Anna und Elsa, König der Löwen oder Vaiana (an manchen Tagen werde ich den
Ohrwurm dieser Lieder nicht los) und sie liebt ihre Verkleidungskiste.
Theo spielt da, wo einer von uns gerade ist. Er beginnt gerade sich
länger mit etwas zu beschäftigen. Am meisten zeigt er Interesse an der
Spielküche, seiner Handwerkerkiste mit Schrauben und Kugeln zum
auffädeln und Bücher. Er findet immer einen, der mit ihm gemeinsam das
Buch anschaut. Und Wasser - er steht irre lange am Spülbecken und kippt
liebend gern mit all seinen Gläsern das Wasser hin und her, wringt
Lappen aus und setzt alles unter Wasser.
Wir spielen oft abends
Gemeinschaftsspiele mit den Mädels, wenn Theo im Bett ist. Und alle drei
lieben es in der Küche zu helfen. Es gibt immer Aufgaben für jeden der
Lust hat beim kochen, backen oder Haushalt mitzuhelfen. Aber am
allerliebsten sind alle drei draußen. Jeden Tag und am liebsten
stundenlang.
Und mein Mann und ich haben immer mal wieder Einzel-Dates mit den Mädels. Das ist uns wichtig und macht Spaß.
Ich weiß, dass deine beiden Mädchen in eine Montessori Schule gingen/gehen, spielt der Montessori Gedanke für euch als Familie eine bedeutende Rolle?
Ja,
genau.
Schulischer Leistungsdruck oder unter Druck erziehen im
allgemeinen, ist einfach nichts für uns. Unsere Kinder dürfen sich in
ihrem eigenen Tempo entwickeln. Wir
machen eine gute Erfahrung damit, ihnen dabei begleitend zur Seite
zustehen oder hinter ihnen. Je nach dem wie sie uns gerade brauchen. Und
Kinder sind sowas von schlau und unglaublich darin ihre Bedürfnisse und
ihr Wesen auf ganz natürliche Art und Weise kennenzulernen und zum
Ausdruck zu bringen.. Wir glauben, dass ihnen dabei Geduld, Liebe und
Verständnis für das Kindsein am allermeisten hilft.
All das finden wir
in den Ansätzen der Montessori- und Waldorf Pädagogik.
Was würdest du sagen, hat deine Art Mama zu sein entscheidend beeinflusst – welche Erlebnisse, oder Erfahrungen?
Seit dem ich Mama bin, entwickel ich mich stetig und lerne stetig dazu. Ich
bin heute viel selbstsicherer und gelassener als vor 12 Jahren. Jedoch
war der Moment, an dem ich begonnen habe mich ganz ehrlich, mutig und
offen mit mir selber auseinanderzusetzen in vielerlei Hinsicht der Durchbruch für mich.
Vor allem aber in Bezug auf das Mamasein. Das hat
mir unheimlich doll dabei geholfen mich anzunehmen wie ich bin, meine
Eltern anzunehmen wie sie sind und damit meine eigene Kindheit so wie
sie war. Das Gefühl dadurch unsere Beziehung zu unseren Kindern
mit viel mehr Energie und Kraft komplett in den Vordergrund stellen zu
können und die Erkenntnis, dass das wiederum wenig mit Perfektionismus
oder der Meinung der anderen zu tun hat, war und ist sehr befreiend.
Irgendwie fließt das Mamasein für mich seit ein paar Jahren noch ein
bisschen mehr.. das erleichtert.
Liebe Meron, ich danke dir vielmals für dieses kleine Interview. Deine Worte berühren mich immer auf eine ganz besondere Art und Weise. Ich wünsche dir und deinen Lieben von ganzem Herzen alles Gute und ganz bald sehen wir uns, ganz in echt. Ich freu mich schon darauf.
Für dich:
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Erich Fried
Bildquelle: @huasmom
Schön! Einfach schön!:)
AntwortenLöschenDanke für das Interview! (...-ich hab mal auf Instagram "angefragt"..., vielleicht darf ich auch ein bisschen "mitleben")
Liebste Grüße
Katrin